Neue Filmreihe im Bahnhofskino

Am 6. Dezember 2025 startet der Verein in seinem Bahnhofskino eine neue Filmreihe. Im Mittelpunkt stehen diesmal Filme, die sich auf ganz unterschiedliche Weise um das Leben auf dem Dorf drehen. Die Veranstaltungen beginnen samstags jeweils 16.00 Uhr. Der Eintritt ist wie immer frei. Den Auftakt bildet Miloš Formans „Feuerwehrball“ von 1967, eine Groteske, bei der eine Festveranstaltung der örtlichen Feuerwehr in einer tschechischen Kleinstadt völlig aus dem Ruder läuft. Wir freuen uns auf möglichst viele Interessierte.

Das Programm

6. Dezember 2025
16.00 Uhr

Feuerwehrball

Tschechoslowakei , 1967
Regie: Miloš Forman

Beim Feuerwehrball in einer tschechischen Kleinstadt gerät nach und nach alles außer Kontrolle. Die Tombolapreise verschwinden, die Misswahl droht auch zu misslingen, nur der Alkoholpegel steigt. Und dann fängt es auch noch an zu brennen.

Den Stoff für die Groteske fand Forman bei einem Besuch bei der örtlichen Feuerwehr in der nordtschechischen Stadt Vrchlabi. Der Film wurde überwiegend mit Laiendarstellern und teilweise echten Feuerwehrmännern gedreht.

Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings wurde der Film in der Tschechoslowakei nach nur drei Wochen aus dem Programm genommen und verboten. Die satirische Handlung wurde als Allegorie auf die Zustände im realen Sozialismus wahrgenommen. Miloš Forman emigrierte danach in die USA und feierte dort mit Filmen wie „Einer flog über das Kuckucksnest (1975)“ und „Amadeus (1984)“ große Erfolge. Beide Filme wurden mit mehreren Oscars ausgezeichnet.

31. Januar 2026
16.00 Uhr

Karniggels

Deutschland 1991
Regie: Detlef Buck

Der junge Polizist Horst Köpper möchte nach der Ausbildung am Liebsten nach Kiel oder Lübeck. Doch das Schicksal (und seine Vorgesetzten) schicken ihn nach Barmstedt. Dort gerät er in eine Serie von Kuhmorden, muss sich mit Karnickeln und reichlich Fliegen herumschlagen und alles kommt anders als gedacht. Mit detailliert gestalteten, kauzigen Charakteren in der Kulisse einer schrägen Kleinstadt erzählt Detlev Buck in seinem Debüt als Filmregisseur die amüsante, abgefahrene Geschichte eines jungen Polizisten, der auf seinem anvisierten Weg so sympathisch wie sicher scheitert. Dabei schöpft Detlev Buck kräftig aus den eigenen Erfahrungen. Buck ist auf dem Bauernhof seiner Eltern in Schleswig-Holstein aufgewachsen. Wäre es nach ihnen gegangen, hätte er Polizist werden sollen. Mit dem Landkrimi voller Witz und Ironie gewann Buck den Bayerischen Filmpreis als Bester Nachwuchsregisseur und wurde mit dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet. Weitere Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Mit den Filmen „Wir können auch anders“ (1993) und „Männerpension“ (1995) gelangen Buck erneut Kinoerfolge.

28. Februar 2026
16.00 Uhr

Dirty Dancing

USA 1987
Regie: Emile Ardolino

Francis „Baby“ Houseman, ein Mädchen aus reichem Hause verbringt mit ihrer Familie dden Sommer 1963 in einem Ferienresort in den Catskill Mountains. Dort begegnet sie dem Tanzlehrer Johnny Castle, Dessen beeindruckende Show weckt auch in ihr die Lust, zu tanzen. Doch der begnadete Mambo-Tänzer hat zunächst nichts übrig für verwöhnte Mädels aus der Oberschicht. Dann aber fällt seine Tanzpartnerin Penny wegen einer ungewollten Schwangerschaft aus und Baby bietet ihre Hilfe an. Nun soll sie im Schnelldurchgang die komplizierten Figuren des Mambos lernen. Das Paar kommt sich auch emotional schnell näher. Falsche Verdächtigungen nach einer Reihe von Diebstählen und die Hotelregeln, nach denen Personal und Gäste durch eine unsichtbare Linie voneinander getrennt bleiben müssen, stehen der Liebe zwischen den beiden im Weg. Mit einem fulminanten Tanzfinale zu dem 1988 mit einem Oscar ausgezeichneten Song „(I’ve Had) The Time of My Life“ gibt es schließlich doch noch ein Happy End. Die Hauptrollen in der ungebrochen populären Romanze spielen Jennifer Gray und Patrick Swayze.

28. März 2026
16.00 Uhr

Die Spur

Polen 2017
Regie: Agnieszka Holland

In einem kleinen, abgelegenen Bergdorf an der polnisch-tschechischen Grenze geschehen grausamen Morde. Die Opfer sind begeisterte Jäger. In der Nähe ihrer Leichen findet man Spuren von wilden Tieren. Rächt sich die Natur also an ihnen und die Männer wurden von dem Wild getötet, das sie sonst jagen? Oder ist ein Mensch für die Taten verantwortlich? Die Polizei tappt zunächst im Dunkeln, hat aber bald die exzentrische Einzelgängerin Janina Duszejko im Visier, die sich als strikte Vegetarierin des Öfteren über das ignorante Verhalten der Männer im Ort beschwert. Die Jäger der Gemeinde hat sie außerdem in Verdacht, für das plötzliche Verschwinden ihrer geliebten Hunde verantwortlich zu sein. Die pensionierte Ingenieurin beginnt, ihre eigenen Nachforschungen über die Tode anzustellen. Als literarische Vorlage für den Film von Agnieszka Holland diente der Roman „Der Gesang der Fledermäuse“ der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk. Der Film feierte am 12. Februar 2017 seine Premiere im Rahmen der Filmfestspiele Berlin.

25. April 2026
16.00 Uhr

Schwester Agnes

DDR 1975
Regie: Otto Holub

Agnes Feurig, eine alleinstehende Frau Mitte 50, ist seit mehr als 30 Jahren als engagierte Gemeindeschwester unterwegs. Durch ihren Witz und die Berliner Schnauze besticht sie alle, die mit ihr zu tun haben. Sie wohnt und arbeitet in dem kleinen Dorf Krummbach in der Oberlausitz, wo sie mit ihrer weißen Schwalbe zu ihren Patienten fährt. Sie hilft, wo sie nur kann und ist auch deswegen so beliebt.
Durch ihr gutmütiges, aber zuweilen auch einmischendes Wesen macht sich Schwester Agnes allerdings nicht nur Freunde. Beispielsweise will sie das Problem des knappen Wohnraums im Ort am Gemeinderat vorbei auf ihre ganz eigene Art lösen und der schwangeren Katja Lehnert, die im Dorfkonsum arbeitet, zu einer geeigneten Wohnung verhelfen. Als sie deswegen mit dem neuen Bürgermeister aneinandergerät, begibt sie sich in einen Streik-, meldet sich krank und droht schließlich mit einem Versetzungsgesuch in einen anderen Ort. Das ruft den Unmut der Krummbacher Bürger hervor, die ihre Schwester Agnes keinesfalls verlieren wollen. Der unterhaltsame Fernsehfilm übt zwischen den Zeilen auch verhaltene Kritik an den Verhältnissen in der DDR und nimmt weltfremde Funktionärsentscheidungen aufs Korn. Dem in der DDR verbreiteten Modell der Gemeindeschwester setzt der Film mit Agnes Kraus in der Hauptrolle ein Denkmal.